Hallo liebe Kollegen,
Auch wenn es der erste Spieltag in Liga 3 ist und Tipps schier unmöglich scheinen, ich trage mal kurz ein paar Facts zusammen, die die Tippabgabe erleichtern könnten :
1 Fortuna Düsseldorf - SC Paderborn
Das Team um Trainer Norbert Maier hat sich nicht wesentlich verändert und ist eingespielt. Lawarée treffsicherer (aber oft auf sich allein gestellter) Stürmer, dazu laufstarkes Mittelfeld und eine solide, wenn nicht gar überdurchschnittlich gut besetzte IV. Ob es aber ohne wesentliche personelle Auffrischung für ganz vorne reicht, ist vor allem in Bezug auf die wackligen Offensivleistungen zu bezweifeln. In der letzten Spielzeit zuhause fast unbezwingbar (Bsp.: In den letzten vier Heimspielen 12 Punkte und 12:0 Tore) und lange im Aufstiegsrennen, kleinere Ausrutscher wie gegen Magdeburg waren eher Ausnahmen.
Für Paderborn wird der angepeilte sofortige Wiederaufstieg ohne richtigen "Leitwolf" und ohne eingespielte MF-Formation ein schwieriges Unterfangen. Die Mannschaft ist, wenn man Zu- und Abgänge betrachtet, fast in Gänze ausgetauscht worden. In Auswärtsspielen fehlt oft der Biss, jedoch wurden die SCPler in der letzten Saison oft auch für tolle Moral noch mit einem Punkt belohnt. Siege waren und sind in fremden Stadien eher selten.
2 Erzgebirge Aue - Eintr. Braunschweig
Nach dem Abstieg haben Aue so viele Spieler verlassen wie niemals zuvor. Mit Kapitän Kos, Curri und Paulus blieben nur drei Profis. Der Rest des Teams wurde neu aufgestellt, allerdings ist der Kader auch vor Saisonstart noch nicht ganz ohne Baustellen. Insgesamt eine sehr junge Mannschaft, von der der neue Trainer Heiko Weber in der kommenden Spielzeit Tempofussball erwartet. Zuhause im Ergebirgsstadion gab es gerade zum Ende der Rückserie oft Punkteteileungen, aber mitunter auch überzeugende Heimsiege.
Nach dem Zweitligaabstieg musste Braunschweig vor der vergangenen Saison 15 neue Spieler holen - vier weitere kamen in der Winterpause. Der Start in die neue 3.Liga erfolgt nun mit einem eingespielten Kader.
Die Defensive um Nastase ist gut eingespielt, wurde weiter verstärkt. Die Mannschaft ist zudem durch den langen Kampf um die Qualifikation zu einer starken Einheit geworden. Das große Fragezeichen steht hinter der mit vielen jungen Talenten besetzten Offensive. Es bleibt abzuwarten, ob die Abgänge der einst offensivstärksten Spieler kompensiert werden können. Auf fremdem Platz fehlt oft der letzte Siegeswille.
3 SpVgg Unterhaching - Werder Bremen II
Die SpVgg Unterhaching will sich in der Region München wieder stärker als dritte Kraft etablieren und sich nach einer durchwachsenen Saison in der neuen Spielklasse nach ganz oben orientieren. Die Mannschaft erhielt nur wenige personelle Korrekturen, ist also bestens eingespielt und zeigte vergangene Rückrunde bereits ihr Steigerungspotenzial. Probleme könnte es in der Offensivabteilung geben, wenn die Rekonvaleszenten Schweinsteiger und Rathgeber länger ausfallen. Noch ist nicht abzusehen, wer für den abgewanderten Lechleiter als "Knipser" in die Bresche springt.
In der Vorbereitung bereits mit Ausrufezeichen, u.a. ein 4:2 gegen 1860 München.
Technik, Spielfreude und jugendlicher Elan zählen eindeutig zu den Stärken im Bremer Team. Die Schwächen liegen im Umkehrschluss: Junge Spieler unterliegen oftmals Leistungsschwankungen, die es dann zu kompensieren gilt. In fünf Testspielen der Vorbereitung erzielten die Youngster 47 Tore und kassierten dabei nicht ein Gegentor. Mittelfeldspieler wie Kempe, Grundt, Bargfrede und der Däne Andreas Granskov-Hansen im Angriff strahlten Torgefährlichkeit aus. Pascal Testroet, 17 Jahre alt und von Schalke gekommen, machte ebenso ob seiner Knipser-Qualitäten eine gute Figur. Ein Platz im oberen Tabellendrittel ist allemal realistisch.
4 Wacker Burghausen - Stuttgarter Kickers
Wacker Burghausen steht eine schwere Saison bevor. Der Kader ist dünn besetzt, Ausfälle von Leistungsträgern, die es jetzt schon gibt, dürften kaum zu kompensieren sein. Für das Ziel Klassenerhalt wird sich die Mannschaft gewaltig strecken müssen. Die Verantwortlichen halten sich mit Prognosen weitgehend zurück. Unter vorgehaltener Hand lautet das Motto aber: "Drin bleiben." Trainer Güttler möchte erst mal nur "gut aus den Startlöchern kommen".
Auch wenn die Kickers vor einer schweren Saison stehen: Nach einem häufig turbulenten Jahr herrscht derzeit im Umfeld Ruhe und Vorfreude auf die neue Liga. In der Abwehr sind die "Blauen" gut besetzt. Den Abgang von Stierle auf der linken Seite kompensiert Janic. Im Mittelfeld gibt es ein großes Gerangel um die Plätze. Dort wird neben Kapitän Rosen zunächst nur Gambo gesetzt sein. Zudem hat vor allem Traut gute Chancen auf einen Stammplatz. Die Frage ist, ob die Qualität im Angriff mit dem in seinen Leistungen schwankenden Vaccaro, dem in der Vorbereitung auftrumpfenden Talent Schürg sowie Tucci und Kacani ausreicht.
5 Jahn Regensburg - Carl Zeiss Jena
Regensburg hat in der vergangenen Saison bewiesen, dass mit Teamgeist, mannschaftlicher Geschlossenheit und fußballerischen Grundtugenden viel zu erreichen ist. Nun ist der Kader verstärkt worden. Erfüllen die Neuen die in sie gesetzten Erwartungen und bewährt sich Thomas Kristl in seiner ersten Saison als Cheftrainer, muss dem Jahn im Kampf um den Klassenerhalt nicht bange sein. Im Kader wurden die Ausgemusterten durch massive Erfahrung ersetzt. Vom spielerischen Potenzial ist die Mannschaft etwas höher einzuschätzen als im Vorjahr, wo mancher Mangel oft mit Kameradschaft, Teamgeist und Laufbereitschaft kompensiert werden konnte.
Bei Carl-Zeiss war die Fluktuation nach dem Abstieg groß. Sportchef Carsten Linke gelang es, mit Sebastian Hähnge und Ralf Schmidt zwei erstliga-erfahrene Akteure zurückzuholen. Was fehlt, ist der typische Zehner, wie ihn Jan Simak verkörperte. Als Leistungsträger ist auch Carsten Sträßer aus Aue geholt worden. Positiv ist man überrascht von der Qualität der Neuzugänge. Darüber hinaus hat die Mannschaft hat das Rüstzeug, um den Aufstieg mitzuspielen.
6 Bayern München II - 1. FC Union Berlin
Die Spieler der "kleinen Bayern" sind hervorragend ausgebildet, technisch und physisch stark. Erwartungsgemäß dauert der Anpassungsprozess für die aufgerückten A-Junioren eine gewisse Zeit. Vergangene Saison fehlte ein echter Knipser, die Chancenauswertung gestaltete sich oft mangelhaft.
In der Anfangsphase könnte problematisch werden, dass der FCB II mit einer besseren Junioren-Mannschaft an den Start geht.
Der knapp verpasste Aufstieg letztes Jahr stempelt Union zu einem Mitfavoriten.Von den Zugängen drängen "Spielmacher" Dogan (Wuppertal) und Verteidiger Kohlmann (Erfurt) in die Startelf. Die gegenüber der Vorsaison auf den entscheidenden Positionen kaum veränderte Mannschaft ist eingespielt und erfahren. In der Offensive dürfte Union erneut zu den besten Teams gehören. Wenn Heun fit wird und Patschinski noch mal zu alter Stärke findet, stehen zusammen mit Biran und Benyamina vier agile Stürmer zur Verfügung.
7 Kickers Emden - Wuppertaler SV
Mit einem eingespielten Team scheint das Ziel einstelliger Tabellenplatz für die Kickers realistisch. Die Mischung stimmt zwischen jungen, formbaren und erfahrenen, erfolgshungrigen Spielern. Die Gegner fahren ungern nach Emden, dort gab es nie viel zu holen. Mit Neitzel und Ramaj gibt es erst zwei nominelle Stürmer. Trainer Emmerling, ein absoluter Verfechter der defensiven Ordnung, wird an seinem 4-4-2 mit der Doppelsechs festhalten.
Beim WSV stellt man sich die große Frage: Wer kann Mahir Saglik ersetzen? Für den Torjäger (27 Treffer), der nach Wolfsburg wechselte, kam kein adäquater Ersatz. Torwart Maly konnte nicht verhindern, dass der WSV zeitweise letzte Saison zur Schießbude der Liga wurde. Daher wurden fünf Defensivspieler verpflichtet. Im Angriff wird vieles davon abhängen, ob Tobias Damm wieder trifft.
8 SV Sandhausen - VfR Aalen
Durch die neuen Spieler ist Sandhausen in der Breite stärker geworden. Alle Positionen sind annähernd gleichwertig doppelt besetzt. Zumindest ein Mittelfeldplatz ist möglich. Ristic und Haas sollen die Probleme im Angriff beheben, die den Aufstieg verhindert haben. Dank Throm und Bindnagel, die auch Offensiv-Qualitäten haben, gibt es genügend Alternativen in der Abwehr. Leandro (27) ist die Rolle des Spielmachers zugedacht. Schmerzhaft traf den den SVS der Abgang von Keeper Marjan Petkovic.
Die Offensive (Saison 2007/2008: 64 Tore) ist Aalens große Stärke. Außerdem haben die vielen jungen Spieler im Aufstiegskampf gelernt, mit dem Druck umzugehen. Für die zuletzt umstrittenen Positionen wurden vier erfahrene Spieler mit Erstligaerfahrung verpflichtet, die für mehr Ruhe sorgen können. So stark die Offensive ist, so anfällig war vergangene Saison die Defensive. 45 Gegentore sagen für einen Meisterschaftskandidaten alles. Aalen ist im Aufstiegskampf nur an sich selbst gescheitert. Qualitativ ist der Kader jetzt stärker besetzt. Ein Platz im vorderen Drittel ist Pflicht. Schafft es der VfR Aalen, das gesamte Abwehrverhalten zu stabilisieren, ist ein Platz unter den ersten fünf möglich.
9 VfB Stuttgart II - Kickers Offenbach
Die Mannschaft des VFB II ist eingespielt und homogen. Alle besitzen technisch und taktisch sehr gute fußballerische Anlagen. Allerdings dürfen sich die meist jungen Spieler in der neuen Liga mit höherer Leistungsdichte noch weniger Fehler erlauben. Grundsätzlich herrscht eine gewisse Anfangseuphorie. Vor allem, was das Auftaktmatch gegen Kickers Offenbach anbelangt, das Nostalgiker an das Duell um die Deutsche Meisterschaft 1950 mit dem ersten Meistertitel für den VfB denken lässt.
Die Kickers hatten in ihrem Abstiegskader in der 2.Liga ein Durchschnittsalter von fast 30 Jahren. Jetzt müssen sie notgedrungen den größten Umbruch der Vereinsgeschichte bewerkstelligen: 17 neue Spieler sind gekommen (Altersschnitt: 23,3 Jahre). Junge, hungrige, schnelle Spieler verkörpern einen neuen Stil, der eine gute Zukunft verspricht. Leidenschaft und jugendlicher Elan sollen fehlende Substanz und Erfahrung kompensieren. Die Perspektiven sind gut. In zehn Testspielen (65:3 Tore) zeigte die Elf gegen namhafte Gegner großes Potenzial.
10 Aston Villa (ENG) - Odense BK (DEN)
(Hinspiel 2:2)
Villa hier sicher im Vorteil. Im Grunde langt schon ein Remis. Im Hinspiel war man eigentlich überlegen, musste aber durch Sidwells Eigentor und einen Gegentreffer in der 90. Minute mit einem Remis zurück gen England reisen. Odense in der heimischen Liga auswärts oft schwankend. Wollen die Dänen weiterkommen, müssen sie schon über sich hinauswachsen.
11 SSC Neapel (ITA) - Panionios Athen (GRE)
(Hinspiel 1:0)
Die Italiener konnten dank Bogliacinos Treffer beruhigt zurück nach Neapel reisen. Einzig unglücklich und folgenschwer könnte sich die Gelb-Rote Karte für Rinaudo auswirken, für den es mannschaftsintern keinen adäquaten Ersatz gibt. Trotzdem ist Neapel so gut besetzt, einen Gegner wie Panionios im eigenen Stadion die Grenzen aufzuzeigen. Bereits das 0:1 bei OFK Belgrad ziegte, dass die Griechen viel zu harmlos auf fremdem Platz agieren.
12 Rosenb. Trondh. (NOR) - NAC Breda (NED)
(Hinspiel 0:1)
Die Norweger müssen sich nach der absolut überflüssigen Hinspielniederlage gewaltig strecken. Man kann aber auf die Heimstärke vertrauen, die sich mit Abstrichen auch bereits in den internationalen Wettbewerben der Vorjahre zeigte. Breda könnte sich aber auswärts mit einer defensiven Grundordnung und Kontertaktik über den schnellen Ex-Dortmunder Amoah (auch Hinspieltorschütze) zu einem Remis "mauern" und die nächste Runde erreichen.
13 VfB Stuttgart - Saturn Ramenskoje (RUS)
(Hinspiel 0:1)
Rechtzeitig vor der Saison wir dieses Spiel der erste richtige Gradmesser im eigenen Stadion sein. Die im Hinspiel nicht genutzten Torchancen könnten für den VFB das Zünglein an der Waage sein, denn die Russen wussten Ihrerseits mit schnellem und direktem Spiel in die Spitze zu überzeugen und sind durchaus für einen Treffer gut. Stuttgarts Keeper Stolz machte im Hinspiel eine gute Figur und verhinderte einen zwischenzeitlich höheren Rückstand. Simak als Spielgestalter zeigte sich lauf- und passfreudig, dies gilt es zu wiederholen.
Bänke sind für mich in erster Linie
Fortuna Düsseldorf,
Union Berlin und
Kickers Stuttgart, von den UI-Cup-Kanidaten einzig
Aston Villa. Zu beachten für ein Remis wäre m.E. vor allem das Prestige-Duell VFB II-Kickers Offenbach. Der Rest ist relativ offen, verlasse mich hier auf mein Bauchgefühl.
Angelehnt an Obiges spiele ich ein 7-3-3 VEW :
1
0
102
02
0
2
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102
0
1
1
10
102
Hoffe Ihr seht nicht verschwommen nach so viel Text!
Aber ich will ja meinem Ruf als "Analyst" und "Spam-Maschine" gerecht werden
Feedback wie immer erwünscht und willkommen !
P.S. : Villeicht wäre es den Moderatoren möglich, meinen Beitrag unter die Eingangsposts von SirYabba zu setzen, der Übersicht wegen!!! Passt denke ich auch ganz gut nach oben in den Anfnag des Threads
Allen viel Erfolg,
Euer Gee